Laufen ist nicht nur Gesund sondern mach auch noch Spaß!

Auf dieser Seite möchte ich aufzeigen, was in Steinau in Sachen Laufen und Walking geboten wird. Gleichzeitig möchte ich allen Walker(innen) und Läufer(innen) eine Plattform zum Informationsaustausch bieten.

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Sonntag, 25. November 2012

Sportlerwahl der Kinzigtal Nachrichten

Montag 19.11.2012 das Telefon klingelte und ein Sportredakteur der Kinzigtal Nachrichten meldete sich. Ich dachte im ersten Moment daran das ich wieder was Kaufen sollte. Jeden Tag klingelt das Telefon unter anderem weil es Schiffsladungen voll Kaffee günstig gibt, oder der Stromanbieter zu teuer wäre den ich habe oder die Krankenkasse in der ich bin die falsche sei oder oder oder.... Doch er wollte mir nur sagen das die Kinzigtal Nachrichten mich nominiert haben zum Sportler des Jahres. Ei da war ich erst mal von den Socken aber auch echt geehrt. Nun wer die Kinzigtal Nachrichten gelesen hat, hat es in der Beilage mit Sicherheit schon gelesen. Dieses mal kann aber auch Online abgestimmt werden und nicht nur über den Coupon. Einfach HIER KLICKEN und ihr kommt zu der Abstimmung. Da jede Stimme zählt wäre es fein alle drei stimmen von euch zu bekommen. Bei den Frauen favorisiere ich ja Sabine Pappert. Ei das wird ein Spaß, am 16.12 ist die Abstimmung zu ende und am 22.12 wird das Ergebnis bekannt gegeben. Schauen wir mal was passiert aber mit eurer Hilfe wird das schon. Was natürlich viel bringt ist für die Abstimmung zu werben. Also eMail an alle die dieses nicht lesen können da sie von der Seite eventuell nix wissen und einfach den Link ( http://www.haekchen.at/haekchen/fragebogen.asp?uid=17263&id=2 ) zum Abstimmung in der eMail mitgeben oder ein Link auf unsere Laufseite hier weitergeben. Schon mal Danke Jörrrch

Donnerstag, 23. August 2012

Wettkampfbericht von Jörg Treffler über den Embrunman 2012

Vor lauter Nervosität kann man in der Nacht zum Wettkampf allemal nicht richtig schlafen, deswegen fällt es einem gar nicht so schwer um 300Uhr in der Früh aufzustehen. Selbst das etwas ungewöhnliche Frühstück welches aus einem großen Teller Nudel mit Bolognese, kalt versteht sich, einer halben Tafel Nougat Schokolade und reichlich Kaffee bestand war recht gut zu essen. Doch schon ging es um 400Uhr an den Start, welcher 2,5KM von unserer Ferienwohnung entfernt war. Der Gedanke diese Strecke nach dem Wettkampf wieder zurück laufen zu müssen stimmte mich schon anders, da es doch sehr steil bergab ging und somit nachher steil bergauf. Bepackt wie ein Esel mit allem was man so braucht zog ich mit meiner Besten in Richtung Start. Ein reges Treiben war in der Wechselzone schon im Gang als wir angekommen sind. Eine Menge Presse, Radio und TV Reporter tummelten sich zwischen uns und hielten Interviews mit den Favoriten. Trotz allem ging es sehr ruhig und gelassen zu und es war kein Stress zu spüren.


Nachdem ich alles zurechtgemacht und meine Eigenverpflegung abgegeben habe, verließ ich die Wechselzone um mir sitzend auf einer Bank den Neo anzuziehen.


Ging soweit auch alles gut wäre da nicht schon die erste buchstäbliche Hürde gewesen als ich wieder an den Start wollte. Die Orga hat den Startbereich so abgesperrt das ich selber nicht mehr rein gekommen bin. Kleine Panik ist aufgekommen und der Weg über den normalen Eingang wäre bis zum Startschuss viel zu weit gewesen. So habe ich mich kurzerhand schnell von meiner Lieben verabschiedet, habe mich unter die zahlreichen Zuschauer gemischt und mich an die Absperrung vor gearbeitet. Angekommen an den Absperrgittern bin ich kurzerhand darüber geklettert und an der ersten Reihe der schon positionierten Starter angekommen. Doch ganz vorne wollte ich nicht starten und so bin ich durch die wartenden Starter etwas weiter nach hinten gegangen. Diese Aktion blieb nicht unbemerkt und einige anderen Ausgesperrten folgten meinem Handeln. Nun so stand ich da und wartete auf den Startschuss. Wie immer hat man das Gefühl man müsste noch mal auf Toilette und es ist alles andere als angenehm auf einem Punkt stehen zu müssen und das Gefühl zu haben man muss dringend. So war der Startschuss für mich so etwas von befreiend endlich ins Wasser laufen zu dürfen das ich eigentlich gar nicht daran dachte dass es ja jetzt echt los geht und der längste und schwerste Tag in meinem Leben begann. Es war noch dunkel um 600Uhr als wir im Wasser hinter einem Blinklicht her schwammen, welches uns den Weg zeigen sollte. Wie die Motten die alle in das Licht fliegen schwammen wir auf das Licht zu. Die einzige Orientierung die ich hatte waren die Athleten links neben mir. Ich war nur darauf bedacht ja die anderen nicht zu verlieren da ich mich sonst sehr schlecht hätte orientieren können. Ich hoffte aber auch dass die anderen das nicht genau so machten wie ich. Auf einmal schabte meine Hand gegen etwas festen, als ich kurz hielt um mich zu orientieren sah ich das wir sehr nah an herausragenden Felsen schwammen die am Rand aufgetürmt waren. Da wurde mir erst richtig klar wie gefährlich auch das schwimmen im Dunkeln sein kann. Ich wusste zu keinem Zeitpunkt wie viel ich geschwommen bin und wo ich war. Ich dachte mir nur solange die anderen neben mir noch schwimmen kann ich gar nicht so falsch sein. Nach 25 Minuten machte sich meine Uhr bemerkbar, ich hatte diese Zeit noch vom letzten Freiwassertraining eingestellt und vergessen sie auszuschalten. Nun war mir klar dass ich 25 Minuten unterwegs war, wobei ich auch dachte wir hätten die erste Runde 1900Meter schon hinter uns. Kann aber nicht sein das wäre eine Zeit die ich wohl niemals schaffen werde. Also weiter ging es und so langsam konnte man über und auch unter dem Wasser etwas sehen da es hell wurde. So ungefähr 300Meter vor dem Ziel wusste ich wo ich war und wo ich hin musste. Also habe ich die letzten 300Meter mein Ding alleine gemacht und bin ins Ziel geschwommen.

Mit einer Zeit von 01:09 hätte ich aber nie gerechnet und war total zufrieden. Vorab habe ich mir natürlich ein Zeitplan gemacht, schon alleine deswegen um Ulli etwa eine Richtlinie geben zu können. Aber das ich diesen um 6 Minuten unterbiete war schon mal ein klasse Anfang. Nun sollte es aber ernst werden, das Radeln der längste Teil an diesem Tag begann. In der Woche davor in der ich dort war fuhr ich schon ein wenig in den Bergen herum. Mir war schon klar dass ich trainingstechnisch in dieser Woche nix mehr machen konnte um meine Form zu verbessern doch wollte ich ein Gefühl für die Berge bekommen. In dieser Vorwoche bereute ich eigentlich schon dass ich hier bin um einen Wettkampf zu machen und so nicht mehr fahren konnte. Die Gegend ist einfach traumhaft und hat meinen bisherigen Lieblingswettkampf in Lanzarote um weiten geschlagen, aber wieder zurück zum Wettkampf. Ich fuhr das ganze so wie vorgenommen als wäre es eine RTF, hart wird es schon von alleine sagte ich mir und bin das recht locker angegangen. Ich hatte mich mit Ulli an der Radstrecke verabredet und konnte es kaum erwarten bis ich da war. Huch was war das, mein Name mit Startnummer stand auf der Straße mit Kreide geschrieben. Doch ich muss sagen Unterstützung und Zuspruch tun mir besser als das Gegenteil.
 

Und schon war ich auch bei Ulli die gleich mal ein Video von dem Geschehen gemacht hat. Hier mal ein Link zu einem Video um einen Eindruck zu verschaffen


Es ging gut und ich war guter Dinge wobei ich mich ein wenig wunderte das die ersten 7KM bei 450HM gefühlt schlechter gingen als beim testen vor ein paar Tagen. Doch ich war nicht bereit etwas mehr Druck zu machen da noch einiges kommen sollte. Die ersten 40KM der Radstrecke sind die gleichen die 2 Stunden später die OD fahren sollte und da ich dieses Vorab in 1:35 gefahren bin war diese Zeit mein erster Anhaltspunkt nach dem ich mich richten wollte. Nun es wurden 1:39 und ich war echt verwundert weil es wie getippt doch schwerer war als gedacht aber nicht das ich Mühe gehabt hatte, locker war noch immer meine Devise. Der Grund liegt wohl daran das der Wind ab KM 30 anfing uns entgegen zu pusten. Nun was ich jetzt schreibe klingt wieder… Es ist Fakt wir hatte ab KM 30 bis zum Ende nur Gegenwind. Ja es ist eine Runde und wenn der Wind von vorne kommt, kommt er auch mal von hinten, PUSTEKUCHEN das tat er nicht. Durchschnittliche Windgeschwindigkeit 11,3KM/h ich verfluchte diesen Wind später ab KM 130 dermaßen das glaubt man nicht aber dazu später. Selbst im Radio und im TV wo dieses Rennen übertragen wurde, wurde gesagt das solche Windbedingungen in den 29 Jahren noch nicht da gewesen sein sollen ( Unsere Vermieter erzählten uns dieses später ). Sorry ja ich weiß da wo ich mitmache.. es ist aber Fakt. Hier mal eine Grafik die die Windrichtung anzeigt die zum Zeitpunkt meiner Radeinheit aufgekommen ist.


Nun es war mir aber noch nicht so klar dass es so wird wie es geworden ist und ich radelte und radelte. Auf einmal kamen an mir 3 Fahrer vorbei die das Ganze wohl mit einem Team Zeitfahren verwechselt haben. Ich dachte ich spinne schön im Windschatten und die gingen ab wie die Feuerwehr. Scheren vor mir rein und machten sich davon. Dahinter aber gleich das Motorrad und ich war mir sicher die bekommen nun das was sie verdienen. Ich dachte ich falle vom Rad als der Beifahrer seine Kamera zuckte ein Bildchen vom MIR machte und mir ein Finger zeigte. Wie ich??? bin ich besoffen oder was???? Haben die nicht gesehen das die…. OK ich hatte nicht abgebremst als die vor mir einscherten, aber… das kann doch nicht sein. Ich war echt sauer am liebsten hätte ich angehalten und das Rad vor Zorn in die Ecke geschmissen. Aber dafür konnte ja das Rad nix im Gegenteil das schnurrte wie eine Eins, einfach 1a. Ich war echt sauer und radelte mit Zorn im Bauch den ich nicht raus lassen wollte weiter. Bei der nächsten Verpflegungsstelle stand ein Motorrad mit Kampfrichter und ich befragte ihn was das soll und wie ich mich verhalten soll… Bin ich jetzt raus?? muss ich Strafzeit absitzen… oder oder ??? Die Wettkampfbesprechung war in Französisch und ins Englisch nicht gerade gut übersetzt worden. Er zuckte immer nur und meinte dass ich doch ruhig weiterfahren sollte, alles OK. Ich fuhr weiter und war trotz allem noch geladen. Ich befragte mich ob ich eventuell nun alles umsonst radel und nachher in der Wechselzone wegen irgendeinem Nichteinhalten der Verwarnung raus bin.. Soll es das schon gewesen sein. Die Landschaft die echt ein Traum ist lenkte mich ab und gab mir das was ich brauchte. Zufrieden sein, dabei zu sein und egal ob sie mich rausfeuern oder nicht das Erlebnis gehabt zu haben. Einfach toll.

So waren wir auch schon am Col D’Izoard und da ich diesen vorab mit dem Auto abgefahren bin und mir ihn gut eingeprägt habe bin ich diesen so angegangen wie ich mir das dachte. Fast genau 25KM ging es nun bergauf, durchschnittlich 7,2% Steigung und maximal 11% waren nun vor einem. In 1:54 war ich oben und hatte auch hier keinerlei Probleme und bin den Col mit einem 142Puls hoch geradelt. Oben angekommen sah die Sache schon ein wenig anders aus, ich hielt an um mir meine Eigenverpflegung geben zu lassen. In diesem Moment wurde mir schon ein wenig anders und mein Kreislauf sackte ab. Ich war total überrascht das es mir auf einen Schlag nicht mehr so gut ging. Ich war der Meinung das ich noch einige Kilometer so hätte fahren können aber dann auf ein Schlag. Ich glaube das hatte etwas mit dem anhalten zu tun. Egal Tasche geschnappt und meine Sachen raus. Doch ich hatte einfach keinen Hunger. Das ist wohl mein größtes Problem, ich habe bei einem Wettkampf immer das Problem das ich nix zu mir nehmen kann außer was zu trinken. Auch hier war es nicht anders. Bis zum Col hatte ich kein Gel kein Bar oder sonstiges genommen. An den Verpflegungsstationen eventuell mal ein Stück Banane aber sonst nur zu trinken. In meinen Beutel packte ich mir ein Salamibrötchen und eine Tafel Nougat Schokolade aber ich konnte an nix ran. Ich überwindet mich und biss zweimal in mein Brötchen. Als ich dann gesehen habe dass es Cola gab war auch klar was ich nun wollte. Alles wieder in die Tüte, die Tüte abgeben und nun Cola in mich rein ohne Ende. Flaschen noch mit Cola gefüllt und weiter ging es. Mir ging es auch wieder gut und die Abfahrt erholt ja auch dachte ich mir. Ich hatte 100KM hinter mich gebracht und die kommenden 26KM sind ja geschenkt war mein Gedanke.

Ich war genau 5 Stunden unterwegs als ich am Col D’Izoard angekommen war und in dem Moment in dem ich wieder losfahren wollte sah ich das Motorrad welches mich verwarnte und ein Bild von mir gemacht hatte. Der Zorn kam sofort wieder auf und ich bin hin und befragte ihn mit Händen und Füssen und mit meinem bisschen Englisch, was wie wo den sei. Ich sage euch ich wusste nicht mehr was ich sagen sollte als er mir sagte das sie vom Foto-Team seien und sie mir nur mitteilen wollten mit dem Finger das sie ein Bild von mir gemacht haben. Ei so schreibt doch auf eure Weste am besten PhotoTeam oder wer weiß was drauf. Also ich war noch im Rennen alles o.k. Ich fuhr runter wie ein Bekloppter da ich noch voll in meiner gedachten Zeit war. Ich wollte um 12 Uhr am Col D’Izoard sein und es war genau 12 Uhr.

Hier mal meine gedachte Zeitaufstellung.


Doch wie auch gedacht “Ich fange an als wäre ich bei einer RTF hart wird es von alleine..:“ war ich schneller bei dem harten Teil als gedacht. Es ist eine schleichende Sache und nach 10KM im Wind, so bei KM 135 auf einem relativ geraden Stück merkte ich schon gut wie das Ganze zerrt. Ich muss echt mal was Essen sagte ich mir, doch konnte ich mich einfach nicht dazu bewegen endlich mal ein Gel von meinen 3 mitgenommenen zu verzerren. Stattdessen nahm ich an jeder Station Cola zu mir wie ein Gestörter. Die zwei Radflaschen die ich mitgenommen hatte füllte ich auch immer mit Cola und so ernährte ich mich nur von diesem schwarzen Zeug. Es sollten ja noch ein paar Anstiege kommen und die Heimrunde kannte ich nicht, bis auf die letzten mörderischen 13KM. Ein Bekannter von mir meinte als wir uns eine Woche zufällig vorab am Col trafen das ich mir das steile Stück unbedingt noch anschauen sollte. Ich bin nicht mehr dazu gekommen und so wusste ich nicht was noch auf mich zu kommen würde.

Als wir mal wieder eine der unzähligen Anstiege hoch gefahren sind, welcher sich recht lang zog, dachte ich mir dass er doch so steil gar nicht sei. Mit dem Gedanken nun auch das Unbekannte gemeistert zu haben ging es immer wieder gegen den Wind den ich schon angefangen habe zu verfluchen. Immer wieder im Lenker liegend versuchte ich gegen den Wind zu kämpfen. Das empfand ich als mürbender als die Berge. Seit dem wir vom Col D’Izoard unten waren sah man einige Mitstreiter im Graben liegend total erschöpft. Sanitäter und Rettungsfahrzeuge. Mir wurde es ganz anders und das ganze Rennen wurde auf einen Schlag etwas melancholisch. Hatte man gerade mit dem Gedanken abgeschlossen, sah man schon den Nächsten an der Straßenseite. Doch egal was passiert ist oder passieren würde nach Embrun zurück muss ich so oder so. Es ging mal wieder eine Abfahrt recht steil bergab ohne Kurven so dass ich die Bremsen aufmachen konnte. Fast unten angekommen traute ich meinen Augen nicht mehr. Da war eine Wand vor einem, hätte ich nicht gesehen das dort welche hoch gefahren sind hätte ich gedacht das vor der Wand bestimmt abgebogen wird. Wie ein wilder tritt ich in die Pedale um soviel Schwung wie es geht zu bekommen um da soweit es ging hochzukommen. 23% Steigung und das 2KM lang nach über 150KM ist echt gemein. Ich war nun echt froh das 26er Ritzel zu haben und versuchte oben anzukommen. Nach ¾ der 2KM fing mein rechter Oberschenkel an zu verkrampfen. Ich sagte mir was will ich meine Muskeln kaputt machen und eventuell oben aussteigen müssen und das Rennen frühzeitig zu beenden. Also bin ich abgestiegen und fing an das Rad zu schieben und das Bein zu lockern.

Auf einmal rief einer von hinten “ Du bist also der Alex hätte nicht gedacht Dich auf dem Rad zu treffen“ Ich schaute zur Seite da er nicht schneller fuhr als ich lief und meinte das ich nicht der Alex sei. Die Verwechslung kam deswegen auf da ich natürlich das Trikot vom TV Bad Orb an hatte und Alex sich unter TV Bad Orb angemeldet hatte und nicht unter Team SpessartChallenge, welches eigentlich das Team des TV Bad Orb ist. Ich sagte zu Ihm nun “Alex hättest Du auf dem Rad auch mit Sicherheit nicht angetroffen, das ist eine andere Liga“ schon lustig solche Zwischenereignisse. Wir Deutschen konnten uns recht gut erkennen da wir alle zusammenhängende Nummern hatten ( 103-114 ).

Ok zurück zum Wettkampf, als der Anstieg flacher wurde bin ich wieder aufs Rad und fuhr weiter. Oben angekommen kam ein Wind entgegen so das man dachte man würde noch am Berg sein, irre einfach irre. Nun waren es nur noch 40KM und die letzten 13 waren mir bekannt, auch durfte es bis zu den letzten 13KM nicht mehr wild werden wenn der Wind nicht gewesen wäre. Um 14:30 wollte ich an der Brücke und den letzten 13KM sein und Ulli wartete bestimmt schon. 45Minuten später als gedacht war ich an der Brücke und Ulli machte sich schon echt Sorgen. Sie hatte mich schon gesichtet als ich mal wieder an der Getränkestation Cola in mich rein kippte. An der Brücke angekommen und Ulli gesehen hielt ich kurz noch mal an und meint zu ihr das es doch mehr als brutal sei. Von den Temperaturen 32°C im Schatten ( doch war nirgends aber auch nirgends Schatten ) möchte ich erst später berichten.



Die letzten 13KM auf dem Rad waren nun dran. Ich kannte die Strecke und es war alles andere als gemütlich nach 180KM diesen Anstieg zu fahren. Es sind 6,5KM bei 370HM maximale Steigung von 13% aber nach 9 Stunden Wettkampf tut das weh. Der Wind war nun nicht mehr das Problem wobei er nicht weniger wurde. Die Hitze machte immer mehr zu schaffen, und das nicht nur mir. Der Kollege der mich mit Alex verwechselte lag neben in der Straße und musste aussteigen und ich sah auf dem kurzen Stück nach oben ca. 8 Athleten die mit Rettungsfahrzeugen abtransportiert wurden. Wie schon vorhin mal gesagt, diesen bitteren Beigeschmack braucht kein Mensch. Ich hoffte mir das Stück gut einzuteilen und kurbelte das Stück hoch. Ich wage es mich kaum zu schreiben aber die durschnittlichen 6,3% kurbelte ich alle im 26iger Blatt. Ich wusste wenn ich oben bin war es rum. Danach ging es nur noch abwärts bis in die Wechselzone. Kurz vor dem Ende jubelten welche neben mir wie nicht mehr normal. Ach was hatte mich das gefreut, unsere Vermieter haben sich das Auto genommen und sind hoch gefahren um mich anzufeuern. Ich hatte Ihm vorab mal meine Zeitaufstellung gezeigt und er wartete mit seinen Bekannten bis ich vorbei gekommen bin. Ich hatte nun schon 1 Stunde Rückstand auf meine geplante Zeit. Oben angekommen stürmte ich wieder die Getränkestation und als ich beim rein kippen der Cola war, sind sie auch mit Ihrem Auto schon da gewesen und haben Bilder gemacht und mich echt klasse angefeuert und bejubelt. Allemal waren die Franzosen so etwas von klasse das es kaum zu beschreiben ist, doch werde ich es später beim berichten über das Laufen mal versuchen.



Ich war oben, es war geschafft das Radeln hatte ich nur noch rollen lassen mehr ist es nicht mehr. Doch selbst auf dem bergab Stück mussten einige aus dem Rennen da sie stürzten, musste ich leider mitbekommen. Ich war mehr als froh in der Wechselzone angekommen zu sein, 195 Kilometer mit 5000 Höhenmeter waren nun geschafft. Seit dem Col D’Izoard also vor 4 Stunden musste ich auf die Toilette was ich nun endlich in der Wechselzone auch machte. Einmal komplett umziehen und ….. und…. echt weiter zum Marathon fragte ich mich. Beim umziehen vielen mir alle meine Gels aus dem Radtrikot die ich mitgenommen habe und ich fragte mich echt ob das Sinn macht nun zu den 42KM und 650 Höhenmeter zu starten. Ulli ist in der Stadt und wartet auf mich, würde ich nun nicht laufen würde sie sich mit Sicherheit Sorgen machen. Den ganzen Tag hörte man nur das Blaulicht der Einsatzfahrzeuge und so sollte es nicht sein. Also mindestens die ersten 6KM wollte ich loslaufen um Ulli aufzuzeigen das es mir gut geht. Ich ging aus der Wechselzone und es erinnerte mich ein wenig an Lanzarote als ich auch langsam aus der Wechselzone ging. Gerade wollte ich los joggen pfiff man mich zurück. Ich hatte die Startnummer vergessen, also zurückgehen, Startnummernband anziehen und wieder die Wechselzone lang gehen. Hucha der Marathon hat begonnen.

Nun mir wurde gesagt dass es gleich am Anfang hoch nach Embrun bergauf ginge. Als ich ein Teil der Strecke vorab mal gejoggt bin empfand ich es als etwas übertrieben die Steigung hoch nach Embrun als so brutal zu beschreiben. Unter anderem hat man ja 4KM erst mal flach um den See, nix da gleich am Anfang hoch. Also locker ganz locker lief ich los und wollte die FLACHEN ersten 4 KM ganz genüsslich angehen. Das ging auch die ersten 500Meter echt gut, bis auf einmal… Was ist dassssss.. ich dachte ich sehe nicht mehr richtig. Da ging es eine Steigung hoch die sich echt gewaschen hatte. Das steile Stück was ich meinte war nicht das was die anderen meinten. Ich hatte mir die Strecke um den See nicht angeschaut da sie ja um den See geht also flach sein müsste.


Leider sieht man auf Bilder nicht immer die Steigung aber glaubt mir das war schon hart nach den nun über 10 Stunden Wettkampf. Egal hoch hier in Deutschland laufen wir auch immer Steigungen das muss doch gehen. Ich wollte den Marathon in 5:15 laufen also in einem 7ner schnitt. So hielt ich mich strikt nach dem was mir meine Garmin anzeigte. Ging auch recht gut bis Kilometer 4, an dem nun der zweite mir bekannte Anstieg kam. Auch da lief ich noch ganz geschmeidig aber viel zu langsam hoch. Als ich oben war, war ich ca. 500Meter von unserer Ferienwohnung entfernt, so eine Verlockung an der Strecke ist schon gemein, ich wusste genau wo das Bett ist aber auch wo Ulli steht. Nur noch ein Kilometer und ich war da und konnte aufzeigen das es mir noch gut geht. Gut??? nun ja das nix passiert ist. Ulli sah mich und hatte auch schon wieder den Foto im Anschlag.



Da ich ein Großteil der Strecke vorab mal ab gejoggt bin kannte ich jeden Brunnen der an der Strecke war und wusste genau wo ich zu halten habe. Die Sonne war erbarmungslos die brannte als hätte einer ein Lupenglas über den Körper gehalten. Mir ging es nun nicht mehr darum was zu Trinken ich wollte nur noch kühles Wasser und mich abkühlen. Kein Schatten 42 Kilometer lang war mir ein Gedanke mit dem ich mich einfach nicht anfreunden wollte. Also Laufkappe ins Wasser und aufziehen.



Nun ging es zum zweiten Treffpunkt den ich Ulli auf den Zettel schrieb. So hatte ich mir meine Ziele immer recht kurz gesteckt, nur noch bis runter an die Gärten und Ulli ist oben an der Stadtmauer und schaut zu. Sind ja nur noch 3 KM das geht noch. Nun wo es bergauf geht, geht es auch bergab und das ging bei mir recht gut. So konnte ich bei dem zweiten mir vorgenommenen Punkt noch recht gut laufen. Hatte zwar bis KM 10 Zeit verloren durch meine Pause am Brunnen fühlte mich aber noch so als könnte ich das Ding weiter laufen.

Ein Hubschrauber der über uns für das TV kreiste brachte einmal kurz Abkühlung als ich genau unter ihm her lief.



Doch das sollte es auch schon gewesen sein. Zwei Kilometer später ging es mir gar nicht mehr so gut. Der Akku war leer und beim nächsten Brunnen kühlte ich mich wieder ab. Mich zog es aber weiter zu der für mich schönsten Stelle einer kleinen Brücke. Ulli würde als nächstes bei KM 25 wieder stehen. Also in der zweiten Runde bei Kilometer 4 an einem Brunnen. Bei Kilometer 18 sah ich auf einmal Ulli stehen, ich war recht froh darüber da mir meine Sonnenbrille und auch die mitgenommene Flasche recht lästig wurden.



Sie hatte den Plan geändert und das Auto schon mal sicher in Zielnähe deponiert und wollte dann an der besagten schönen Brücke auf mich warten. So konnte ich nicht anders als nach erfolgreicher ersten runde und 21KM laufen weiter zu machen, da Ulli ja wieder wartete.

Ich wollte eigentlich um 20:30 im Ziel sein, doch war mir klar dass ich es bis dahin nicht mehr schaffen würde da ich ja schon nach dem Rad 1 Stunde Rückstand hatte. Den CutOff Zeiten bin ich bis jetzt allen gut entkommen und es war auch nie irgendwie eng gewesen doch jetzt wurde der Kampf langsam mehr als hart. Ich wechselte immer zwischen Gehpausen und Joggen. bis ich auf den Gedanken gekommen bin noch mal alles zugeben und solange zu joggen bis es echt nicht mehr ging. Wenn ich es schaffe bis KM 35 zu joggen könnte ich den Rest gehen und das mit Ulli zusammen. Also noch mal alles raus geholt und gelaufen was das Zeug hielt. Hört sich schnell an war es aber ganz und gar nicht. An jeder Station machte ich halt und das Cola wurde auch langsam knapp. Es wurde schon Dunkel und die Leuchtringe die sie uns um den Hals gehängt haben leuchteten schon recht hell. Doch egal wie jemand ausgesehen hat welches Tempo er hatte wurde er von den Franzosen angejubelt und motiviert Courage wurde einem mit so einem Respekt zugerufen das es einem schon echt Gänsehaut bereitete. Keiner hat sich über jemanden lustig gemacht sondern echten Respekt und Achtung wurde jedem entgegen gebracht. So etwas habe ich noch nie erlebt. Es war echt unbeschreiblich. Bis lange in die Nacht rein, bis keiner mehr auf der Strecke war hielten die Zuschauer fest. Ich hatte das Gefühl das ein jeder nur für mich da geblieben ist. Doch unbeschreiblich dieser Einsatz, ein ganz andere wie ich ihn je gesehen habe. Schon allein diesen Menschen bin ich es schuldig mein Mut den sie mir immer wünschten nicht zu verlieren und weiter zu laufen. Die Verpflegungsstationen waren auch total anders, nicht das was wir kennen. Da gab es keine Gels, ich hatte noch immer alle die ich hier in Deutschland extra gekauft hatte, oder sonstiges was wir kennen, nein Kartoffeln und ein Salzstreuer, Trockenobst, Karamellpudding oder sogar gegrillte Hühnerschenkel lagen an den Stationen. Bei KM 33 dachte ich mir das ich nun echt was essen müsste mir tat der Hals schon weh von den nun, geschätzten 8 Liter Cola in über 10 Stunden. Ich schnappte mir einen Hühnerschenkel und wollte diesen beim gehen essen. Aber ich konnte machen was ich wollte nach dem ersten Biss… ne es ging einfach nicht. Weiter zu KM 35 da steht Ulli und ab da kannst du gehen. Ich kam der besagten Brücke immer näher und Ulli war in Sicht.



Ulli fing an mit mir zu joggen, doch musste ich sie bremsen, ne ne sagte ich, ich laufe nun mit Dir, dieses habe ich mir so vorgenommen. So sind wir immer abwechselnd mal gegangen mal gejoggt und die nächsten 3 Kilometer zusammen geblieben. Ulli war auch überwältigt von den Zuschauern die selbst auf dieser abgelegenen Strecke standhaft blieben und uns anfeuerten. Die letzten fünf Kilometer würden zu langsam mit diesem System und wir waren an einer Stelle an der Ulli kürzer in das Ziel laufen konnte. Da es ab jetzt nur noch bergab und gerade ging wollte ich es noch versuchen das durch zu joggen. Ich traf einen anderen der sich das Gleiche vorgenommen hat und so zogen wir uns gegenseitig bis an den See und somit 3 Kilometer vor das Ziel an dem Ulli wieder stand. Nun war das Ziel in greifbarer Nähe aber auch die CutOff Zeit rückte näher 30Minuten hatte ich noch und 3KM vor mir. Total im A…. aber nur noch gerade bis auf ein kleines Stück. Mein Kollege musste los lassen und ging ich lief weiter. Ein Kampfrichter fuhr mit dem Rad neben mir und befragte mich ob alles OK sei was ich bestätigte. Klar ist das zu schaffen 3 KM 30 Minuten du kannst ruhig noch mal gehen sagte mir mein Inneres. Auf der anderen Seite sagte mir mein Inneres halte nicht an da muss nur ein Krampf dazwischen kommen und er Tag war umsonst. So machte ich Stück für Stück weiter hielt 1,5 Kilometer vor dem Ziel noch mal an um mir den letzten Schluck Cola zu nehmen und lief ins Ziel.

Was einem so ein Kilometer und insbesondere 200Meter vor dem Ziel alles durch den Kopf geht möchte ich hier nicht aufzeigen. Dieses würde den Umfang des doch schon sehr langen Berichts sprengen. Es war gigantisch und so habe ich es in 16:20 ins Ziel geschafft, 10 Minuten vor CutOff.

Das ganze haben leider nur 64% der Teilnehmer geschafft, unter den Deutschen hatte ich Platz 6 und in der Altersklasse sogar den 3ten Platz. Doch was viel, viel wichtiger ist, ich bin gesund das Rad hat prima durchgehalten keine Panne kein zicken und so verwunderlich wie es ist, mir tute nix weh und ich fühle mich heute als wäre nix gewesen.

Doch der Schein soll nicht trüben, ich mach noch fein weiter Pause und werde erst am Mittwoch ein ganz kleines ruhiges Läufchen wagen.

Das nächste Ziel ist ja schon bald …. Schliersee ich komme…….

So und hier nun noch mein Zieleinlauf. Es war halt schon dunkel und man muss genau schauen. Ach ja ich breche nicht zusammen ich wollte mich nur legen. Ich bin der mit der weißen Schrift auf dem Rücken… und meinen Namen sagt er am Anfang des Videos auch nicht gerade deutlich. Nach dem Einlauf findet ihr mich immer in der Mitte des Videos am unteren Rand. Da das Video aber in full HD ist kann man es beim vergrößern schon recht gut erkennen.

Das Video von meinem Zieleinlauf

 
In unserer Ferienwohnung angekommen hatte ich nur noch Durst und einen irre Hunger doch konnte ich nix mehr Essen oder Trinken. Selbst am nächsten Tag machte der Hals sofort zu wenn ich etwas in mich rein kippte. Kalte Milch und Wasser gingen mehr aber nicht. Schrecklich wenn man Hunger hat und nix essen kann. Am Folgetag hatten uns unsere Vermieter eingeladen, mit Hausgemachter Leberpastete, Salami, Oliven und Wein dazu echt klasse Baguette, doch ich konnte echt nix Essen. War aber köstlich sagte mir Ulli. Sie hatten extra eine Bekannte die Deutschlehrerin war mit eingeladen damit wir uns Unterhalten konnten. Man wird da gefeiert wie ein Star… es wäre eine Unmenschliche Leistung meinte sie, dabei gibt es diesen Triathlon schon 29 Jahre in diesem Ort, so langsam müssten sie es doch gewohnt sein. Trotz allem war diese AfterRaceParty etwas sehr schönes und vor allem besonderes.



Soderle das war mein Bericht über den Embrunman.

Fazit: Ein Wettkampf der glaube ich nicht zu toppen ist. Echt hart, aber echt richtig hart, aber er gibt einem viel mehr zurück als man auf der Strecke gegeben hat. Ein muss nach meiner Meinung und lange nicht mit Eiermänner und Co zu vergleichen.

Noch mal?? Ich glaube nicht dass ich dort noch mal starten werde aber dort hin fahren auf alle Fälle noch mal.